Mittwoch, 18. Januar 2017

Franz-Josef


In unserem Reiseführer steht: "Kein Gespräch über die Westküste wäre vollständig, ohne eine Erwähnung der sturzbachartigen Regenfälle, die hier mit tropischer Intensität, manchmal gar mehrere Tage am Stück niedergehen."
So! Seit gestern Abend können wir ein Gespräch über die Westküste VOLLSTÄNDIG führen. Es hat die ganze Nacht und den ganzen Tag geregnet und soll vor morgen Nachmittag nicht aufhören. Das führt bei uns im Camper zu folgendem Bild: Im Führerhaus hängen an Kleiderhaken mehrere nasse Kleidungsstücke, an den Scheiben bildet sich so stark das Kondenswasser, dass wir mit dem Küchenschwamm das Wasser abwischen und im Vorratsraum hinter der hinteren Achse ist irgendwo Wasser eingedrungen, was per Handtuch in strömenden Regen aufgezogen werden musste. Aber alles schön der Reihe nach.

Nach der stark verregneten Nacht, haben wir in Okarito erst einmal gemütlich ausgeschlafen und uns zu viert im Bett verweilt, denn es war keine Wetterbesserung in Sicht. Das erste Mal kam Action auf, als unser Campernachbar seinen Platz mit seinem Wohnmobil verlassen wollte. Wir standen alle im durchnässten Gras und zur Straße ging es direkt ab der hinteren Achse einen kleinen Buckel hoch. Er schaffte es nicht und nur mit rangieren und vier Mann zusätzlicher Kraft, konnten wir ihn auf die Straße buchsieren. Einem anderen ging es ähnlich, den haben wir dann auch gleich versorgt. Wir haben dann unser Wohnmobil auch gleich zurückgesetzt, so lange noch die hilfsbereiten Leute drum herum waren, aber bei uns ging es ohne Probleme. Das war der erste Satz nasse Kleidung.


Wir haben den Morgen noch mit Spielen und Überlegen am Platz verbracht, bis wir uns dann auf in den Gletscherort Franz-Josef gemacht haben. Da der Regen etwas nachgelassen hatte, haben wir uns auf den 30-minütigen Weg zu einem Aussichtspunkt gemacht, von wo aus man den Gletscher hätte sehen können. Dort angekommen, war dann aber Paul schlecht gelaunt, das Gletscherende kaum zu sehen und der Regen wurde wieder deutlich stärker. Somit kehrten wir um, aber 15 Minuten durch den starken Regen machen als Ergebnis 4 weitere Sätze Kleidung, die es zu trocknen gilt.


Aber wir bleiben und halten durch. Die Kinder machen trotz allem toll mit. Die Laune im Camper ist ungebrochen, auch wenn es das ein oder andere Bier mehr braucht ;-) Freitag wird es wieder schön! Und dann werden wir die Gletscher in all ihrer Pracht sehen - hoffen wir zumindest. Bis dahin, Daumen gedrückt halten und den morgigen Tag noch überstehen.

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